Unsere Geschichte

Die Wurzeln der Freiwilligen Feuerwehr Eidelstedt reichen weit zurück. Eidelstedt selbst war ursprünglich ein kleines Dorf in Schleswig-Holstein. Im Jahr 1927 wurde es in die Stadt Altona eingemeindet, die damals noch zum preußischen Regierungsbezirk Schleswig-Holstein gehörte. Zehn Jahre später, 1937, erfolgte die Eingliederung nach Hamburg. Heute zählt Eidelstedt zu den am stärksten wachsenden Stadtteilen der Hansestadt und belegt regelmäßig Spitzenplätze bei den Bevölkerungszuwächsen.

In diesem Umfeld wurde am 10. März 1887 die Freiwillige Feuerwehr Eidelstedt gegründet. Damit ist sie seit über 135 Jahren ein fester Bestandteil des Stadtteils und der dortigen Gemeinschaft. Von Beginn an stand die Feuerwehr für Engagement, Solidarität und Hilfsbereitschaft – Werte, die bis heute die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden prägen.

Entwicklung und Gebäude

Das historische Feuerwehrhaus in Eidelstedt steht heute unter Denkmalschutz und ist ein sichtbares Zeichen der langen Tradition. Im Laufe der Jahrzehnte wurden auf dem weitläufigen Gelände zusätzliche Remisen für die modernen Einsatzfahrzeuge errichtet. Trotz dieser Erweiterungen verfügt die Wehr noch immer über eine große Freifläche, die für Übungen genutzt wird. Ein besonderes Relikt aus der Vergangenheit ist der Löschteich auf dem Hof – rund 225 m² groß und bis zu fünf Meter tief. Dieser wird auch heute noch regelmäßig für Ausbildungszwecke verwendet.

Ausbildung und Gemeinschaft

Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eidelstedt besteht aus rund 30 Mitgliedern und trifft sich alle 14 Tage zu Ausbildungsdiensten. Während im Winter vor allem theoretische Inhalte auf dem Plan stehen, dominiert in den Sommermonaten die praktische Ausbildung auf dem Hof oder im Hamburger Volkspark. Daneben übernehmen kleinere Teams den sogenannten technischen Dienst, bei dem Fahrzeuge, Geräte und das Gerätehaus gepflegt und instandgehalten werden.

Neben den feuerwehrspezifischen Aufgaben ist die Wehr auch gesellschaftlich stark im Stadtteil verankert. Ob Laternenumzüge, Sommerfeste oder der traditionelle Tannenbaumverkauf am dritten Advent – die Freiwillige Feuerwehr Eidelstedt ist bei zahlreichen Veranstaltungen präsent und trägt damit wesentlich zum Gemeinschaftsleben bei. Die enge Zusammenarbeit mit Bürgerverein, Schulen, Kindergärten und Sportvereinen macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Stadtteils.

Einsätze und Schwerpunkte

Die Wehr rückt jährlich zu etwa 200 bis 250 Einsätzen aus. Das Haupteinsatzgebiet umfasst neben Eidelstedt selbst auch die angrenzenden Stadtteile Lurup und Schnelsen. Bei größeren Schadenslagen oder Unwettern unterstützen die Einsatzkräfte auch im gesamten Hamburger Stadtgebiet oder sogar in Schleswig-Holstein.

Eine besondere Rolle spielt der Gerätewagen-Rüst 1 (GWR1) auf einem Unimog-Fahrgestell. Mit seiner Seilwinde, den vielfältigen technischen Ausrüstungen und 2.000 Litern Löschwasser ist er vielseitig einsetzbar – von Verkehrsunfällen über Unwettereinsätze bis hin zu Vegetationsbränden. Ergänzt wird der Fuhrpark durch ein Löschfahrzeug Katastrophenschutz (LF KatS) für die klassische Brandbekämpfung und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20, das zusätzlich umfangreiche Ausstattungen für technische Hilfeleistungen mitführt.

Das Einsatzgebiet ist breit gefächert: Vom großen Einkaufszentrum über S-Bahnhöfe, das ICE-Werk, die Fernbahnlinien und Autobahnen bis hin zu Kleingartenanlagen, Einfamilienhäusern und großen Wohnsiedlungen reicht das Spektrum. Damit sieht sich die Wehr mit sehr unterschiedlichen Szenarien konfrontiert.

Jugend- und Ehrenabteilung

Seit 1997 verfügt die Feuerwehr über eine eigene Jugendfeuerwehr, die aktuell etwa 14 Mitglieder zählt und den Nachwuchs für die aktive Wehr heranbildet. Daneben gibt es eine Ehrenabteilung mit knapp 20 Mitgliedern, die die jahrzehntelange Erfahrung der ehemaligen Aktiven bewahrt.

Insgesamt präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr Eidelstedt heute als moderne, leistungsfähige und traditionsreiche Wehr, die tief im Stadtteil verwurzelt ist. Sie verbindet professionelle Einsatzbereitschaft mit starkem gesellschaftlichem Engagement – und ist damit seit über 135 Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil Eidelstedts.